Ohrenpflege ist ein wesentlicher Bestandteil der Hundegesundheit, dennoch wird sie oft übersehen. In diesem Blogbeitrag zeige ich dir, wie du schonend die Hundeohren reinigen und sogar eine effektive Ohrenspülung zu Hause selbst durchführen kannst. Mit ein paar einfachen Schritten und etwas Fürsorge kannst du deinem pelzigen Freund helfen, sich rundum wohlzufühlen.
Bei chronischen Ohrproblemen oder wenn dein Hund Symptome von Ohrenschmerzen zeigt, solltest du aber immer zuerst einen Check beim Tierarzt durchführen lassen.
Ohren des Hundes: faszinierende Vielfalt
Das Ohr des Hundes ist ein faszinierendes Organ, das nicht nur für das Hören, sondern auch für die Körpersprache des Hundes eine wesentliche Rolle spielt. Die Ohren der Hunde sind äußerst sensibel und können eine Vielzahl von Geräuschen und Frequenzen wahrnehmen, weit über das hinaus, was wir Menschen hören können.
Aufbau der Hundeohren
Die Struktur des Hundehörsystems gliedert sich in drei Hauptbereiche: das äußere Ohr, das Mittelohr und das Innenohr. Das äußere Ohr besteht aus der Ohrmuschel (Pinna), die bei verschiedenen Rassen in Form und Größe variiert, und dem Gehörgang. Die Ohrmuschel hilft dabei, Schallwellen aufzufangen und in den Gehörgang zu leiten.
Unterschiedliche Ohrformen
Es gibt verschiedene Ohrformen bei Hunden. Dazu gehören stehende Ohren, wie sie beispielsweise bei Deutschen Schäferhunden zu sehen sind, Schlappohren wie beim Beagle, oder halb stehende Ohren, wie beim Collie. Die Zucht hat zu einer großen Vielfalt an Ohrenformen geführt, die oft charakteristisch für bestimmte Rassen sind.
Hundeohren reinigen: Bei einigen Rassen häufiger nötig
Diese unterschiedlichen Ohrformen können jedoch auch Herausforderungen mit sich bringen. Zum Beispiel können Hunde mit hängenden Ohren eher zu Ohrinfektionen neigen, da die Ohren weniger Luftzirkulation bieten und ein idealer Ort für Feuchtigkeit und Bakterien sein können. Dies bedeutet, dass solche Hunde eine regelmäßige Überprüfung und Reinigung ihrer Ohren benötigen, um Probleme zu vermeiden.
Du solltest also darauf achten, die Ohren deines Hundes regelmäßig zu kontrollieren, besonders wenn er zu den Rassen gehört, die anfälliger für Ohrprobleme sind.
Symptome für Ohrenschmerzen und Ohrprobleme bei Hunden
Wenn du die Hundeohren reinigen möchtest, weil dein Hund Symptome für Ohrenschmerzen oder andere Ohrprobleme zeigt, solltest du das nur in Absprache mit dem Tierarzt tun. Auch Infektionen, Milben, Fremdkörper (zum Beispiel Grannen) und bestimmte Erkrankungen können mit Symptomen der Ohren bei Hunden verbunden sein.
Du solltest die Hundeohren beim Tierarzt durchchecken lassen, wenn …
… der Hund den Kopf schief hält oder häufiger schüttelt
… Schwellungen oder Rötungen sichtbar sind
… der Hund sich an den Ohren kratzt (manche Hunde wälzen sich auch oder reiben den Kopf an Gegenständen)
… der Hund unangenehm aus den Ohren riecht
… Ablagerungen oder Ausfluss im Ohr zu sehen sind
… der Hund Schmerzen am Ohr zeigt, sich nicht mehr an den Ohren berühren lassen will oder schlechter hört
Es kann auch vorkommen, dass Hunde ruhig an ihrem Rückzugsort oder auf dem Sofa schlafen und dann plötzlich aufschrecken und den Kopf schütteln oder an ihrem Körbchen reiben.
Zum Weiterlesen: Hier findest du mehr über den Schlaf und Träume bei Hunden.
Anleitung: Ohren bei Hunden äußerlich reinigen
Bei jedem Hund sollte man hin und wieder die Ohren im äußeren Bereich sanft reinigen. Dafür kannst du spezielle Fingerlinge oder Ohrreinigungs-Tücher, aber auch einfach einen weichen Lappen nehmen.
Tauche den Lappen in warmes Wasser oder tränke ihn mit spezieller Ohrreiniger-Lösung. Wische dann sanft über die Innenseiten der Ohren und die Falten rund um den Gehörgang. Bitte nicht in den Gehörgang eindringen und keine Wattestäbchen oder andere Gegenstände ins Ohr einführen!
Wie oft sollte man die äußeren Bereiche der Hundeohren reinigen?
Die äußerliche Reinigung der Ohren gehört zur regelmäßigen Pflege genauso dazu, wie die Fellpflege und das Überprüfen der Krallen. Einmal in der Woche kannst du die Ohren ansehen und bei Bedarf dann auch säubern.
Je nach Rasse kann das seltener, aber auch öfter nötig sind.
Anleitung: Ohrenspülung beim Hund selber machen
Das gründliche Reinigen der Hundeohren ist auch bis in den Gehörgang hinein möglich. Allerdings niemals mit Gegenständen, sondern nur mit Hilfe einer Ohrreiniger-Lösung.
Diese Lösung träufelst du in den Gehörgang. Bei der Menge solltest du dich nach der Anleitung auf der Verpackung richten. Anschließend massierst du den unteren Teil der Ohrmuschel sanft durch, damit die Lösung sich in den Falten der Ohren verteilt und gut in den Gehörgang eindringen kann.
Die eigentliche Reinigung macht der Hund dann selbst: durch Kopfschütteln.
Sobald du es zulässt, wird der Hund die Flüssigkeit aus den Ohren herausbefördern, indem er sich schüttelt. Achtung: Besser draußen die Hundeohren reinigen! Denn dabei fliegen Spritzer der Reinigungslösung und darin gelöster Ohrschmutz oder Ohrenschmalz umher.
Anschließend wischst du vorsichtig mit einem weichen, feuchten Tuch oder Wattepad den gelösten Schmutz aus dem äußeren Ohrbereich weg.
Wie oft sollte man eine Ohrenspülung beim Hund selber machen?
Hat dein Hund häufig Probleme mit den Ohren, beispielsweise weil er einer Rasse angehört, die zu Ohrenproblemen neigt, oder riechen seine Ohren unangenehm, dann sprich mit deinem Tierarzt, bevor du selbst eine Ohrenspülung machst.
Regelmäßige Tierarztbesuche sollten sowieso zum Alltag bei Hundehaltern gehören. So lassen sich die häufigsten Gesundheitsprobleme bei Hunden oft schon im Voraus vermeiden. Beim Tierarztbesuch kannst du Fragen zu den Ohren und zur Ohrreinigung auch ansprechen, wenn der Hund keine akuten Probleme hat.
Pauschal lässt sich nicht sagen, wie oft man eine Ohrenspülung bei Hunden machen darf oder soll, denn bei Hunden mit starker Ohrenschmalzproduktion kann sie alle ein bis zwei Wochen nötig sein, um die Bildung eines Pfropfes zu verhindern. Hunde mit offenen, gut durchlüfteten Ohren und ohne Veranlagung zu Ohrenproblemen benötigen manchmal in ihrem gesamten Leben nie eine Ohrenspülung.
Hundeohren reinigen: Welche Mittel eignen sich?
Für die Reinigung des Ohres mit einem Tuch reicht warmes Wasser aus, mit dem du das Tuch tränkst. Alternativ kann man spezielle Ohrreinigerflüssigkeiten verwenden. Neutrale Öle wie Kokosöl kannst du nutzen, aber achte darauf, dass du nur sehr kleine Mengen verwendest.
Bitte keine Körperöle für Menschen oder Babyöl verwenden. Dies sind oft Mineralöl-haltige Produkte, die mit Duftstoffen angereichert sein können, und für Hundeohren nicht geeignet sind. Denn menschliche Haut und Hundehaut unterscheiden sich deutlich. Auch wenn Babyprodukte als sanft gelten, sind sie für Hunde so gut wie immer komplett ungeeignet. So ist beispielsweise auch Babyshampoo für Hundehaut schädlich, da der Haut-pH-Wert beim Hund sehr viel höher ist als bei Menschen.
FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Thema „Hundeohren reinigen“
Wie oft muss man Hundeohren reinigen?
Die Häufigkeit der Ohrenreinigung bei Hunden hängt von der Rasse, dem Ohrtyp und dem Lebensstil des Hundes ab. Im Allgemeinen wird empfohlen, die Ohren etwa einmal pro Woche zu überprüfen und bei Bedarf zu reinigen.
Wie erkennt man Ohrenschmerzen bei Hunden?
Ohrenschmerzen bei Hunden erkennt man oft daran, dass sie häufig mit den Pfoten an ihren Ohren kratzen, den Kopf schief halten oder übermäßig schütteln. Zusätzlich können Rötungen, Schwellungen, unangenehmer Geruch aus den Ohren oder eine erhöhte Empfindlichkeit beim Berühren der Ohren Anzeichen für Ohrenschmerzen sein.
Kann man beim Hund selber eine Ohrenspülung machen?
Ja, du kannst eine Ohrenspülung bei deinem Hund selbst durchführen, allerdings sollte dies mit Vorsicht und nach Anleitung eines Tierarztes geschehen. Es ist wichtig, die richtige Technik und speziell für Hunde geeignete Produkte zu verwenden, um Verletzungen oder Reizungen zu vermeiden.