Der Bichon Frisé gehört zu den kleinen Hunderassen, die mit ihrem fröhlichen Wesen und dem lockigen Fell viele Herzen erobern. Wer sich für diesen Hund interessiert, sollte jedoch nicht nur auf das niedliche Äußere achten. Jeder Vierbeiner bringt Eigenschaften mit, die gut zum eigenen Alltag passen müssen – oder eben nicht. Gerade beim Bichon Frisé gibt es einige Punkte, die schnell zur Herausforderung werden können. In diesem Artikel geht es darum, welche Nachteile diese Rasse hat, worauf du achten solltest und wie sich mögliche Probleme lösen lassen.
Der Bichon Frisé im kurzen Porträt
Der Bichon Frisé ist eine charmante Hunderasse mit einem fröhlichen Charakter und einem unverwechselbaren Aussehen. Wer sich für diesen kleinen Begleiter interessiert, sollte wissen, woher er stammt, welche Eigenschaften ihn auszeichnen und was ihn optisch so besonders macht.
Herkunft der Rasse
Die Wurzeln des Bichon Frisé reichen weit zurück. Schon vor Jahrhunderten war er als Gesellschaftshund in europäischen Adelskreisen beliebt. Besonders in Frankreich und Spanien fanden sich zahlreiche Vertreter dieser Rasse an den Höfen des Adels. Sein Name „Bichon à poil frisé“ bedeutet übersetzt „lockiger Schoßhund“ und beschreibt sein typisches, weiches Fell. Ursprünglich wurde er als Begleithund gezüchtet, was seine enge Bindung zu Menschen erklärt.
Was ist ein Bichon?
Der Begriff „Bichon“ bezeichnet eine Gruppe kleiner, fröhlicher Begleithunde mit weichem, meist lockigem Fell. Dazu gehören unter anderem der Malteser, der Havaneser, der Bologneser und der Bichon Frisé. Alle diese Rassen haben eine lange Geschichte als Gesellschaftshunde und zeichnen sich durch ihre enge Bindung zum Menschen aus. Der Bichon Frisé ist dabei besonders für sein gekräuseltes, weißes Fell und sein verspieltes, freundliches Wesen bekannt.
Wesen und Charakter des Bichon à poil frisé
Lebhaft, freundlich und anhänglich – das sind wohl die treffendsten Worte für das Wesen dieses Hundes. Er liebt es, im Mittelpunkt zu stehen und begleitet seine Menschen am liebsten überall hin. Seine verspielte Art macht ihn zu einem tollen Familienhund, doch er braucht viel Aufmerksamkeit. Lange allein zu bleiben fällt ihm schwer. Dazu kommt eine ordentliche Portion Intelligenz, die gefördert werden möchte. Geistige Beschäftigung ist genauso wichtig wie körperliche Bewegung.
Seine fröhliche Natur macht ihn leichtführig, aber das bedeutet nicht, dass er von selbst alle Regeln versteht. Ohne konsequente Erziehung kann er schnell eigensinnig werden. Seine enge Bindung zu seinen Menschen kann außerdem dazu führen, dass er Trennungsängste entwickelt, wenn er nicht frühzeitig daran gewöhnt wird, auch mal alleine zu bleiben.
Typisches Aussehen
Der Bichon Frisé ist ein kleiner Hund mit einer kompakten Statur. Sein auffälligstes Merkmal ist das lockige, dichte Fell, das ihn fast wie ein kleines Wattebäuschchen aussehen lässt. Dieses Fell ist nicht nur flauschig, sondern auch hypoallergen, was ihn für manche Allergiker interessant macht. Allerdings wächst es kontinuierlich und erfordert eine intensive Pflege.
Mit einer Schulterhöhe von etwa 25 bis 30 cm und einem Gewicht von 3 bis 6 kg zählt er zu den kleinen Hunderassen. Sein Kopf ist rundlich, die dunklen Knopfaugen verleihen ihm einen aufmerksamen und freundlichen Ausdruck. Die Ohren sind mittellang, hängen herab und verschwinden oft im dichten Fell. Sein Körperbau wirkt harmonisch, der Schwanz wird fröhlich über dem Rücken getragen.
Trotz seiner zierlichen Erscheinung ist er kein reiner Schoßhund. Er bewegt sich gerne, ist flink und ausdauernd. Spaziergänge und Spieleinheiten sollten daher fest in den Tagesablauf eingeplant werden.
Nachteile beim Bichon Frisé
So charmant der Bichon Frisé auch ist, es gibt einige Punkte, die im Alltag mit dieser Rasse herausfordernd sein können. Wer sich für diesen Hund entscheidet, sollte gut vorbereitet sein. Viele typische Probleme lassen sich mit der richtigen Herangehensweise lösen, doch sie erfordern Zeit, Geduld und Konsequenz.
Aufwändige Fellpflege
Das dichte, lockige Fell des Bichon Frisé ist eines seiner Markenzeichen – aber auch eine echte Herausforderung in der Pflege. Es wächst ständig nach, verfilzt leicht und muss daher regelmäßig gebürstet werden. Ein tägliches Kämmen ist ideal, um Knoten zu vermeiden und das Fell sauber zu halten. Dazu kommt der regelmäßige Besuch beim Hundefriseur, denn ohne fachgerechten Schnitt wächst das Fell schnell unkontrolliert. Mit etwas Übung kann man sich mit Hundschere, Schermaschine und Pfotentrimmer aber auch selbst alle vier bis sechs Wochen um den Haarschnitt kümmern.

Der Bichon frisé benötigt eine aufwändige Fellpflege
Wer sich nicht um die Fellpflege kümmert, riskiert, dass der Hund unter Verfilzungen leidet, die bis auf die Haut drücken und unangenehm werden können. Auch Schmutz und Feuchtigkeit setzen sich in den Locken fest, was Hautprobleme begünstigt. Eine sorgfältige Pflege ist also unerlässlich. Wer nicht bereit ist, diesen Aufwand regelmäßig einzuplanen, sollte sich gut überlegen, ob der Bichon Frisé die richtige Wahl ist.
Tipp: Ein hochwertiger Kamm und eine spezielle Bürste für lockiges Fell erleichtern die Pflege enorm. Außerdem lohnt es sich, den Hund schon früh an das Bürsten zu gewöhnen, damit er es als angenehme Routine akzeptiert.
Der Bichon à poil frisé kann oft schlecht alleine bleiben
Diese Rasse ist ein typischer Begleithund, der sich stark an seinen Menschen bindet. Viele Bichons haben große Schwierigkeiten damit, alleine zu bleiben. Sie reagieren mit Jaulen, Bellen oder sogar zerstörerischem Verhalten, wenn sie zu lange von ihrer Bezugsperson getrennt sind. Wer viel außer Haus ist und keinen Hundesitter oder eine Betreuung organisieren kann, sollte sich bewusst machen, dass dies für den kleinen Hund großen Stress bedeuten kann.
Tipp: Mit gezieltem Training kann der Bichon lernen, kurze Zeiträume alleine zu bleiben. Wichtig ist, ihn schrittweise daran zu gewöhnen, ohne ihn zu überfordern. Anfangs reichen wenige Minuten, die langsam gesteigert werden. Hilfreich sind auch Kauartikel oder Spielzeuge, die den Hund während der Abwesenheit beschäftigen.
Rassetypische Krankheiten
Wie viele kleine Hunderassen hat auch der Bichon Frisé einige gesundheitliche Schwachstellen. Besonders häufig treten Probleme mit den Augen auf, wie zum Beispiel Tränenflecken oder Entzündungen. Auch Patellaluxation – eine Erkrankung, bei der die Kniescheibe herausspringt – ist bei dieser Rasse nicht selten. Zahnprobleme können ebenfalls auftreten, da kleine Hunde oft zu Zahnstein neigen.
Tipp: Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen sind wichtig, um Erkrankungen frühzeitig zu erkennen. Eine gute Zahnpflege, entweder durch Kauen oder spezielle Zahnreinigung, kann Zahnproblemen vorbeugen. Wer einen Bichon Frisé vom Züchter holt, sollte sichergehen, dass dieser auf die Gesundheit der Elterntiere achtet.
Erziehung und Sozialisierung sind nötig
Natürlich braucht jeder Hund Erziehung – doch beim Bichon Frisé gibt es eine besondere Schwierigkeit: Sein niedliches Aussehen verführt viele dazu, ihm mehr durchgehen zu lassen, als es gut für ihn wäre. Gerade weil er so klein und verspielt ist, neigen manche Besitzer dazu, ihm Dinge zu erlauben, die sie bei einem größeren Hund nicht dulden würden. Doch ein unerzogener Hund wird früher oder später zum Problem, egal wie süß er aussieht.
Der Bichon ist intelligent und lernt schnell, doch er nutzt auch gerne aus, wenn Regeln nicht konsequent durchgesetzt werden. Eine klare Führung ist wichtig, damit er nicht auf die Idee kommt, die Kontrolle zu übernehmen.
Tipp: Von Anfang an sollten feste Regeln gelten. Konsequenz bedeutet nicht Härte, sondern klare Grenzen, die immer gleich bleiben. Ein gutes Training und soziale Kontakte zu anderen Hunden sorgen dafür, dass der Bichon Frisé sich zu einem angenehmen Begleiter entwickelt.
Die Rasse „Bichon à poil frisé“ hat aber auch viele Vorteile
Trotz der Herausforderungen, die mit dieser Rasse einhergehen, gibt es viele Gründe, warum sich Menschen für einen Bichon Frisé entscheiden. Wer sich auf die besonderen Eigenschaften einlässt und bereit ist, Zeit in Pflege und Erziehung zu investieren, wird mit einem treuen Begleiter belohnt.
Freundliches und anhängliches Wesen
Der Bichon Frisé ist ein äußerst menschenbezogener Hund. Er liebt es, Zeit mit seinen Menschen zu verbringen und bringt viel Freude in den Alltag. Seine fröhliche Art sorgt oft für gute Laune, denn er begegnet fast jedem mit einem offenen, freundlichen Wesen. Diese soziale Ader macht ihn auch zu einem idealen Familienhund, da er gut mit Kindern auskommt und selten Aggressionen zeigt.
Intelligent und lernwillig
Dank seiner Intelligenz lässt sich der Bichon Frisé gut erziehen. Er lernt schnell und zeigt oft viel Freude an geistiger Beschäftigung. Wer ihn mit abwechslungsreichen Übungen fordert, wird merken, wie aufmerksam und motiviert er mitarbeitet. Das macht ihn auch für verschiedene Hundesportarten wie Tricktraining oder Agility interessant.
Kaum haarend und oft für Allergiker geeignet
Obwohl das Fell viel Pflege braucht, hat es auch einen Vorteil: Der Bichon Frisé haart kaum. Für viele Allergiker ist das ein entscheidendes Argument, sich für diese Rasse zu entscheiden. Natürlich sollte vorab getestet werden, ob eine Verträglichkeit besteht, aber grundsätzlich gilt er als eine der allergikerfreundlicheren Hunderassen. Zudem gehört der Bichon Frisé zu den Hunderassen, die kaum riechen.
Lebendig, aber nicht überdreht
Viele kleine Hunde neigen dazu, sehr nervös oder überdreht zu sein. Der Bichon Frisé bringt zwar eine lebhafte Seite mit, ist aber gleichzeitig auch ausgeglichen. Er spielt gerne und ist aktiv, braucht aber keine stundenlangen Spaziergänge, um zufrieden zu sein. Das macht ihn besonders für Menschen interessant, die einen fröhlichen, aber nicht übermäßig anspruchsvollen Begleiter suchen.
Ein treuer Freund fürs Leben
Hat der Bichon Frisé einmal eine enge Bindung aufgebaut, bleibt er seinem Menschen treu. Diese enge Verbindung sorgt dafür, dass er sich stark an seinen Alltag anpasst und sich gut in verschiedene Lebenssituationen integrieren kann. Ob als Einzelhund oder in einer Familie – mit der richtigen Erziehung ist er ein unkomplizierter und liebevoller Gefährte.
Fazit: Der Bichon Frisé hat Nachteile, doch die Vorteile überwiegen
Jeder Hund bringt Eigenschaften mit, die sowohl Freude als auch Herausforderungen mit sich bringen. Der Bichon Frisé ist keine Ausnahme. Sein aufwändiges Fell, die Schwierigkeit, alleine zu bleiben, und bestimmte gesundheitliche Anfälligkeiten können durchaus anspruchsvoll sein. Wer sich für diese Rasse entscheidet, sollte bereit sein, Zeit und Geduld in Pflege und Erziehung zu investieren.
Auf der anderen Seite bringt dieser kleine Hund unglaublich viel Freude ins Leben. Sein freundliches Wesen, seine Intelligenz und seine enge Bindung an den Menschen machen ihn zu einem wunderbaren Begleiter. Wer sich auf seine besonderen Bedürfnisse einstellt und ihm die Aufmerksamkeit gibt, die er braucht, wird mit einem fröhlichen, treuen Freund belohnt.