Der Tigerdackel, auch als gefleckter Dackel bekannt, zieht mit seinem auffälligen Äußeren sofort alle Blicke auf sich. Diese besondere Farbvariante des beliebten Dackels sticht durch ihre einzigartigen Flecken und Muster hervor und weckt immer mehr Interesse bei Hundefreunden. Doch hinter dieser faszinierenden Optik steckt mehr, als man auf den ersten Blick vermuten könnte. In diesem Blogartikel werfen wir einen genaueren Blick auf den Tigerdackel und seine Besonderheiten.
Kurzer Überblick über die Dackelarten
Dackel, auch Dachshunde genannt, gehören zu den beliebtesten Hunderassen in Deutschland. Ihr markantes Aussehen, kombiniert mit einem mutigen und lebhaften Charakter, macht sie zu tollen Begleitern. Bevor wir uns jedoch auf den Tigerdackel konzentrieren, lohnt sich ein kurzer Blick auf die Vielfalt dieser Hunderasse.
Die offiziellen Fellfarben beim Dackel
Die FCI (Fédération Cynologique Internationale) legt die Standards für viele Hunderassen fest, darunter auch für den Dackel. In der deutschen Zucht sind verschiedene Fellfarben erlaubt, die sich in drei Haupttypen gliedern: Einfarbig, zweifarbig und gestromt. Einfarbige Dackel gibt es in Schattierungen von Rot bis Gelb, zweifarbige Hunde in Schwarz mit lohfarbenen Abzeichen oder Braun mit ähnlichen Markierungen.
Zusätzlich gibt es noch gefleckte Dackel, Tigerdackel genannt, die eine besondere Musterung im Fell aufweisen. Diese Merle-Färbung, die den Tigerdackel auszeichnet, sehen wir uns gleich noch im Detail an.
Dackelgröße: Standard-, Kaninchen- und Zwerg-Tigerdackel
Dackel werden nicht nur nach ihrem Fell, sondern auch nach ihrer Größe unterschieden. Es gibt den Standard-Dackel, der die größte Variante darstellt, gefolgt vom Zwergdackel und dem Kaninchendackel, die beide deutlich kleiner sind. Der Tigerdackel kann in all diesen Größen auftreten, wobei die markante Merle-Färbung sowohl bei den größeren als auch bei den kleineren Vertretern der Rasse vorkommt. Diese Größenunterschiede sind in der Zucht genau festgelegt und orientieren sich an dem Brustumfang der Tiere.
Dementsprechend gibt es also auch einen Standard-Tigerdackel, Zwerg-Tigerdackel und Kaninchen-Tigerdackel.
Der Tigerdackel und das Merle-Gen
Der Tigerdackel besticht durch seine auffällige Färbung, die durch das sogenannte Merle-Gen geprägt wird. Dieses Gen sorgt dafür, dass das Fell unregelmäßige Flecken und Sprenkel aufweist, die das Tier einzigartig machen. Das Merle-Muster kann in verschiedenen Farbkombinationen auftreten, von Grau und Schwarz bis hin zu Braun und Beige, wobei es die Pigmentverteilung im Fell beeinflusst. Durch diese genetische Besonderheit wird das typische Tigermuster erzeugt, das den Tigerdackel so unverwechselbar macht.
Das Merle-Gen beeinflusst nicht nur das äußere Erscheinungsbild, sondern ist auch ein genetisches Merkmal, das bei der Zucht besondere Aufmerksamkeit verlangt. Eine sorgfältige Auswahl der Elterntiere ist wichtig, um mögliche gesundheitliche Probleme zu vermeiden. Wenn nämlich zwei Hunde mit Merle-Gen miteinander verpaart werden, kann es zu genetischen Defekten kommen, die das Gehör oder die Augen betreffen. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass erfahrene Züchter bei der Zucht von Tigerdackeln das Merle-Gen verantwortungsvoll einsetzen.
Obwohl das Merle-Gen den Tigerdackel besonders attraktiv macht, sollte es immer mit Bedacht eingesetzt werden, um das Wohl der Hunde im Auge zu behalten.
Verschiedene Farben beim Tigerdackel
Die Merle-Färbung verleiht dem Tigerdackel sein charakteristisches Aussehen, und sie kann in einer Vielzahl von Farbkombinationen auftreten. Besonders häufig sieht man die sogenannte Blue Merle Färbung, bei der graue und schwarze Flecken dominieren. Beim Dackel spricht man auch vom Schwarztiger. Es gibt jedoch auch viele andere Farbvarianten, die durch das Merle-Gen entstehen können.
Zu den möglichen Farben zählen unter anderem der Brauntiger (auch Chocolate Merle oder Schokotiger genannt) und der Rottiger mit einer rötlichen Grundfarbe. Beim Rauhaardackel gibt es zusätzlich auch noch die Farbe „saufarben“, die im Zusammenspiel mit dem Merle-Gen zum „Saufarbentiger“ wird. Die Grundfarbe des Fells kann stark variieren, was zu unterschiedlich intensiven und kontrastreichen Mustern führt. Manche Tigerdackel haben eine helle Grundfarbe, bei der die Flecken fast verschwimmen, während andere ein stark kontrastreiches Erscheinungsbild mit dunklen und kräftigen Flecken aufweisen.
Die Flecken können sowohl gleichmäßig verteilt als auch zufällig über den Körper gestreut sein, was dem Tigerdackel sein unverwechselbares und individuelles Aussehen verleiht. Egal welche Farbe der Hund letztlich trägt – das Merle-Muster ist immer ein Blickfang.
Jeder Tigerdackel ist einzigartig
Was den Tigerdackel so besonders macht, ist die Tatsache, dass kein Hund dem anderen gleicht. Die Flecken und Muster, die durch das Merle-Gen entstehen, variieren stark von Hund zu Hund. Manche Tigerdackel haben großflächige, gut sichtbare Flecken, während andere kleinere und unregelmäßiger verteilte Sprenkel im Fell aufweisen. Es gibt keine festen Regeln, wie die Flecken angeordnet sind – sie sind bei jedem Hund anders.
Nicht nur die Größe und Form der Flecken unterscheiden sich, auch ihre Farbe kann stark variieren. Während bei einigen Tigerdackeln schwarze Flecken auf grauem Grund überwiegen, können bei anderen braune, rote oder sogar beige Sprenkel das Bild bestimmen. Diese unvorhersehbare Kombination von Flecken und Grundfarbe sorgt dafür, dass jeder Tigerdackel optisch ein Unikat ist.
Auch die Verteilung der Flecken kann den Gesamteindruck stark beeinflussen. Einige Hunde haben ein Gesicht, das von den Flecken komplett unberührt bleibt, während andere eine markante Zeichnung im Bereich der Augen oder Ohren aufweisen. Diese individuellen Unterschiede machen jeden Tigerdackel einzigartig und verleihen ihm einen ganz eigenen Charakter – nicht nur im Aussehen, sondern oft auch im Wesen.
So ist es kein Wunder, dass Tigerdackel unter Liebhabern so beliebt sind. Die Einzigartigkeit jedes Hundes wird von vielen geschätzt, da sie sich von den einheitlich gefärbten Dackeln abheben. Jeder Tigerdackel erzählt seine eigene Geschichte, und seine besondere Optik macht ihn zu etwas ganz Besonderem.
Wie lange gibt es Tigerdackel bereits?
Auch wenn der Tigerdackel in den letzten Jahren zunehmend populär geworden ist und immer mehr Menschen von seinem einzigartigen Aussehen fasziniert sind, handelt es sich bei der Merle-Färbung keineswegs um eine neue Erscheinung. Die genetische Grundlage für diese besondere Fellzeichnung existiert schon seit vielen Jahrzehnten. Zwar mag der Tigerdackel heutzutage als eine Art „Modehund“ erscheinen, doch die Merle-Färbung ist in der Zuchtgeschichte des Dackels tief verwurzelt.
Bereits im 19. Jahrhundert wurden Hunde mit dieser speziellen Färbung gezüchtet und geschätzt, insbesondere in Ländern wie Deutschland, wo der Dackel seinen Ursprung hat. Damals wurden die Hunde hauptsächlich für die Jagd gezüchtet, und das auffällige Fellmuster war kein gezieltes Zuchtziel, sondern trat zufällig auf. Dennoch erkannten Liebhaber der Rasse schon früh den Reiz dieser ungewöhnlichen Farbgebung, und so wurden Tigerdackel immer wieder als Besonderheit in der Zuchtgeschichte erwähnt.
Auch wenn die Merle-Färbung historisch belegt ist, hat sie in der modernen Zucht an Bedeutung gewonnen. Mit dem steigenden Interesse an Hunden mit besonderen und seltenen Fellmustern rückt der Tigerdackel heute stärker ins Rampenlicht. Dennoch sollte nicht vergessen werden, dass es diese faszinierende Färbung schon lange gibt und sie keineswegs nur ein vorübergehender Trend ist. Die Verbindung aus Tradition und Individualität macht den Tigerdackel zu einem echten Klassiker unter den Dackelvarianten.
Haben gefleckte Dackel ein Gesundheitsrisiko durch das Merle-Gen?
Die außergewöhnliche Merle-Färbung beim Tigerdackel bringt nicht nur optische Besonderheiten mit sich, sondern kann auch gesundheitliche Aspekte beeinflussen. Das Merle-Gen, welches für die Flecken im Fell verantwortlich ist, kann in bestimmten Kombinationen zu gesundheitlichen Problemen führen. Besonders bei einer Verpaarung zweier Hunde, die beide das Merle-Gen tragen, besteht ein erhöhtes Risiko für genetische Defekte.
Hunde, die das sogenannte „doppelte Merle“ tragen, können an ernsthaften Problemen leiden. Dazu zählen unter anderem Taubheit, Augenfehlbildungen oder sogar eine komplette Blindheit. Diese Risiken treten vor allem dann auf, wenn zwei Merle-Hunde miteinander verpaart werden, da die Wahrscheinlichkeit, dass das dominante Gen in doppelter Ausführung auftritt, stark ansteigt.
Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, dass bei der Zucht von Tigerdackeln verantwortungsvoll mit dem Merle-Gen umgegangen wird. Seriöse Züchter achten darauf, keine zwei Merle-Träger miteinander zu kreuzen, um gesundheitliche Beeinträchtigungen bei den Welpen zu vermeiden. In der Regel wird ein Merle-Dackel mit einem Dackel ohne Merle-Färbung verpaart, um das Risiko für gesundheitliche Probleme zu minimieren.
Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass Tigerdackel, die nur ein Merle-Gen tragen, in der Regel keine gesundheitlichen Einschränkungen haben. Solange auf eine verantwortungsvolle Zucht geachtet wird, kann der Tigerdackel ein genauso gesundes und aktives Leben führen wie jeder andere Dackel auch.
Fazit
Der Tigerdackel ist nicht nur wegen seiner auffälligen Merle-Färbung ein Hingucker, sondern auch ein faszinierender Begleiter mit einer langen Tradition. Seine einzigartige Optik, die von Hund zu Hund unterschiedlich ist, macht ihn zu einem echten Unikat. Auch wenn die Merle-Färbung mit Bedacht gezüchtet werden muss, steht einem gesunden und glücklichen Leben nichts im Weg, wenn verantwortungsvoll mit der Genetik umgegangen wird. Der Tigerdackel ist eine besondere Variante des beliebten Dackels, die durch ihre Individualität viele Herzen erobert hat.